Der VfL Bochum hat das elfte Mal im zwölften Auswärtsspiel verloren. Bei Werder Bremen setzte es eine 0:3-Niederlage. Sportchef Patrick Fabian war dementsprechend angefressen und fand nach der Partie deutliche Worte.
"Wir drehen uns alle zwei Wochen im Kreis", spielte Fabian auf die eklatante Auswärtsschwäche des VfL in dieser Saison an. "So geht es dann halt nicht. So kannst du auswärts keine Punkte mitnehmen. Das war von der ersten bis zur letzten Minute zu wenig."
Mehrere Ausfälle und die dadurch auf sechs Positionen veränderte Startelf wollte der 34-Jährige nicht als Ausrede gelten lassen. "Wir haben Leute auf dem Platz, die in der Lage sein sollten, hier ein anderes Spiel abzuliefern." Vor allem von der Körpersprache zeigte sich der ehemalige VfL-Profi enttäuscht.
"Wir waren gefühlt immer zu spät und es brauchte kein großes Kunstwerk von Werder Bremen, um uns klar und deutlich zu schlagen. Wir müssen schleunigst zusehen, dass wir die Kurve kriegen." Die Bochumer ließen erneut auswärts das vermissen, was die Mannschaft im heimischen Ruhrstadion zu einer fünf Spiele andauernden Siegesserie gebracht hat.
"Die Auswärtsleistungen sind so nicht erklärbar. Am Ende spielst du Elf gegen Elf auf zwei Tore, nur in einem anderen Stadion. Sich über die ganze Saison, so einen langen Zeitraum so zu präsentieren, das habe ich in der Form auch noch nicht erlebt." Grundtugenden, die das Spiel des VfL eigentlich ausmachen? Fehlanzeige.
"Wir hatten kaum Intensität in unserem Spiel, keine positiven Emotionen. Die müssen wir unbedingt wieder an den Tag legen, um in dieser Liga bestehen zu können." Gerade das Gegentor zum 0:1 stoß Fabian negativ auf. "Es reicht ein Diagonalball, ein Kopfball in die Mitte und das Ding ist drin. Davor ist gar nichts passiert auf dem Feld und dann geht es dahin."
Davor habe der VfL zwar kein gutes Spiel gemacht, Bremen nach Meinung von Fabian aber auch nicht. "Es war ein biederes Bundesligaspiel und nach dem Gegentor hatte man nicht das Gefühl, dass wir noch eine Chance haben, zurück in das Spiel zu kommen. Das macht es nicht einfacher, weil es dich zuhause unter Druck setzt."
Dort kommt es am kommenden Wochenende zum richtungsweisenden Derby gegen den FC Schalke (Samstag, 4. März, 15:30 Uhr). Dann wird sich zeigen, ob Fabians Worte als Weckruf für die Mannschaft gedient haben.